Ahmadou Kourouma
Als Student wurde er wegen politischer Aktivitäten zur französischen Armee in Indochina strafversetzt. Nach der Unabhängigkeit verbrachte er 20 Jahre im Exil. Sein erster Roman Der schwarze Fürst ist heute ein Klassiker und machte den Autor international bekannt.
"Kourouma ist ein großartiger, gleichzeitig afrikanisch traditioneller und moderner Roman gelungen."
(Neue Zürcher Zeitung)
Die französische Presse feierte ihn: Voltaire heißt heute Ahmadou Kourouma
Die Nächte des großen Jägers
Ahmadou Kourouma wurde 1927 in der Elfenbeinküste als Sohn einer muslimischen Kaufmannsfamilie geboren. Sein Vater Moribo Kourouma und sein Onkel, Niankoro Fondio, denen er diesen Roman widmete, gehörten beide zur Jäger-Bruderschaft der Malinke, von der „Die Nächte des grossen Jägers“ berichtet.
Über dieses biographische Leitmotiv hinaus gibt es eine Reihe von Ereignissen in Kouroumas Leben, die sich in Koyagas Werdegang wiederfinden: Als der Autor bei einer Studentendemonstration 1949 verhaftet wird, zieht man ihn zu den Senegalschützen ein. Er verweigert den Kriegsdienst, landet im Gefängnis, wird nach Indochina geschickt. Er kehrt zurück in die Elfenbeinküste, entscheidet sich trotz seiner antikolonialen Einstellung für ein Studium in Frankreich, er geht nach Lyon, studiert dort Versicherungsmathematik, das zu seinem Brotberuf wird.
Nebenher beginnt er zu schreiben, publiziert 1968, nachdem er aufgrund eines Putschverdachts gegen den Präsidenten der Elfenbeinküste Félix Houphouet-Boigny inhaftiert und „ein bisschen gefoltert“ worden war, in seinem Exil in Algier seinen ersten Roman „Der schwarze Fürst“ („Les soleils des indépendances“). Bis zu seinem Tod im Jahr 2003 verfasst er drei weitere Romane - scheinbar nicht viel. Tatsächlich aber genügend, um in die Liga jener Autoren eingereiht zu werden, die der afrikanischen Literatur Weltgeltung verschafft haben.