Die Nächte des großen Jägers
Ahmadou Kourouma
Roman | Autorisierte Hörfassung | 5 CD
Bearbeitung und Regie: Angelika Hacker
Produktion: Ulrich Krenkler für SCALA Z MEDIA
ISBN 978-3-88698-155-7
Ahmadou Kourouma:
Die Nächte des großen Jägers
(2000)
,Elfenbeinküste
„En attendant le vote des bêtes sauvages" (1999), aus dem Französischen von Cornelia Panzacchi.
Sechs Nächte lang lässt sich Koyaga, der große Jäger und Diktator einer Republik in Westafrika, sein Leben von einem Griot erzählen. Das „Donsomana“ ist ein Preisgesang von reinigender Kraft, der mehr und mehr zu einer unerbittlichen Anklage gerät.
Koyaga gehört zur Bruderschaft der Jäger, er stammt aus einer Bergregion im Norden eines Landes am Golf von Guinea. Er war der beste Ringkämpfer seines Volkes, später bewährt er sich als Soldat in der französischen Armee, die Söldner aus den afrikanischen Kolonien für ihre Eroberungsfeldzüge in Indochina einsetzt. Nach seiner Rückkehr wird er wegen eines Ausfalls gegen einen hohen Regierungsbeamten inhaftiert. Noch von seinem Gefängnis aus bereitet er den Putsch gegen den amtierenden Diktator vor und reisst die Macht an sich. In den dreißig Jahren seiner Diktatur hält er sich mit brutaler Gewalt und einem beispiellosen Spitzelsystem an der Macht. Seine wichtigsten Helfer sind seine Mutter Nadjouma und der Marabout Bokano, die mit den magischen Kräften eines jahrtausendealten Meteorsteins und eines Korans seine Herrschaft unanfechtbar machen. Bis Koyaga selbst Opfer seiner tückischen Strategien wird, mit denen er sich das Wohlwollen der ehemaligen westlichen Kolonialherren sichern wollte.
In Koyagas Werdegang läßt Kourouma ein Jahrhundert afrikanischer Geschichte vorüberziehen, angefangen von der Kolonisierung der nackten Bergmenschen und deren Einsatz für die französischen Kriegsinteressen, über die afrikanischen Unabhängigkeitsbewegungen und die Herausbildung der nationalen Diktaturen unter der Regie der Mächte des Kalten Krieges.
Die beängstigender Aktualität von Kouroumas „Die Nächte des großen Jägers“ wurde von der Kritik immer wieder herausgestrichen. Tatsächlich erkennt man in den geschilderten Diktatoren die realen Vorbilder: Koyaga etwa verweist deutlich auf den togolesischen Alleinherrscher Gnassingbé Eyadéma, mit Nkoutigui Fondio, der Mann in Weiss, ist Sekou Touré gemeint, der frühere Präsident Guineas, und bei seinem Widersacher Tiékoroni, dem Mann mit dem weichen Hut, handelt es sich um Félix Houphouet-Boigny, der frühere Präsident der Elfenbeinküste. Und bei Bossouma, dem Mann mit dem Hyäne Totem, kann es sich natürlich um niemand anderen als den Ex-Kaiser der Zentralafrikanischen Republik handeln.
Mit seiner aussergewöhnlichen Sprache, der beissenden Ironie und dem raffinierten Einsatz gleichnishafter Sprichwörter gelang ihm eines der herausragendsten, afrikanischen Erzählwerke der letzten Jahre, für das er mehrere Literaturpreise verliehen bekam. Die französische Presse war begeistert, erklärte: Voltaire heisst heute Ahmadou Kourouma.
- Sensationeller Bestseller auf dem französischen Buchmarkt!
|
|
Autor:
|
Sprecher:
|